Lese- und Schreibschwäche bei Kindern und Jugendlichen

Besonderheiten in der Entwicklung

Erste Hinweise im Kindergartenalter

Die ersten Hinweise auf eine Lese- und/oder Schreibschwäche bei Kindern zeigen sich meist im Kindergartenalter. Bei Kindern sind z.B. unkonzentriertes und/oder unaufmerksames Spielen, Bauen, Puzzlelegen, erstes Zeichnen und Bilderbuch betrachten. Auditive, visuelle und motorische Teilleistungssschwächen sind häufig mit einer Lese- und/oder Schreibschwäche bei Kindern verbunden. Bei solchen Anzeichen sollten Sie ehestmöglich eine fachliche Beratung aufsuchen.

Hinweise im Schulalter

Bei Schuleintritt wird die Lese- und Schreibschwäche bei Kindern deutlich durch große Schwierigkeiten, beim Erlernen der Buchstaben, beim Zusammenlauten und beim lauttreuen Schreiben von Wörtern. Zudem ist bei einer Lese- und Schreibschwäche bei Kindern meist auch die Aufmerksamkeit für die schulrelevanten Inhalte betroffen. Entscheidend bei einer Lese- und Schreibschwäche bei Kindern, sind der präventive Ansatz und das Erkennen der Symptome, sodass es erst gar nicht zu einem Problemkreislauf kommt.

Ursachenforschung

Klinische und familiäre Ursachen

Bei einer Lese- und/oder Schreibschwäche bei Kindern bestehen oft leichte neuropsychologische oder klinische Ursachen (z.B.: genetische Disposition, bei Frühgeborenen, nach Kinderoperationen, nach Unfällen) oder familiäre Ursachen (z.B.:schwierige familiäre Situation).

Therapeutischer Ansatz

Prävention ist besser als heilen

Nach den Wirksamkeitsstudien ist die frühe Prävention entscheidend. Bei den meisten Kindern und Jugendlichen mit einer leichten Lese-, Schreib- und Rechenschwäche, ist das präventive Vorgehen entscheidend und ausreichend, sodass es erst gar nicht zu einer Verunsicherung, Abwehrhaltung oder zu Lernproblemen kommt. Durch das tägliche, ca. zehnminütige Training und die spielerischen Übungen, kann ein lese-, schreib- und rechenschwaches Kind, auch die schwierigeren Entwicklungsaufgaben, leichter bewältigen.

Grenzen des Modells

Wenn ein Kind große Verhaltensprobleme bei den Hausaufgaben zeigt, ist es jedoch sinnvoll die Eltern- und Therapeutenrolle zu trennen, um die Eltern-Kind Beziehung nicht zu belasten. In diesem Fall können Sie sich gerne an die Praxis für Kinder und Jugendliche wenden.

Das Training der phonematischen Bewusstheit

Als therapeutisch effektiv zur Vorbeugung einer Lese- und/oder Schreibschwäche bei Kindern, hat sich das Training zur phonematischen Bewusstheit der Sprache erwiesen. Kinder sollen auf spielerische Weise die phonematische Bewusstheit für Sprache (z.B: Wörter zusammenlauten, Laute in Wörtern erkennen, An-, In- und Auslaut bestimmen), erwerben. Dieses klinisch psychologische Lernprogramm müsste allen Kindergärten und ersten Volksschulklassen angeboten werden, da die phonematische Bewusstheit der Sprache ein Indikator für die spätere Lese- und Rechtschreibleistung ist.

Das Training bei Lese- und Schreibschwäche bei Kindern

Bereits bei der kinder- und jugendpsychologischen Diagnostik werden die Schwierigkeiten einer Lese- und Schreibschwäche bei Kindern, z.B.: in der Laut-Buchstabenzuordnung, der Wortsynthese und/oder der Wortanalyse bald deutlich. Ein kombiniertes Training der phonematischen Bewusstheit, der Buchstaben- Laut- Verknüpfung mit einer visuellen Präsentation der Buchstaben, die Förderung auf der alphabetischen, sowie orthographischen Entwicklungsstufe und eine psychotherapeutische Unterstützung, erwiesen sich bei einer Lese- und Schreibschwäche bei Kindern als effizienteste Maßnahme. Durch kindgerechte und spielerische Sprach-, Lese- und Schreibübungen, können bei einer Lese- und Schreibschwäche bei Kindern,  unter fachlicher und/oder elterlicher Anleitung, die Voraussetzungen und die Fertigkeiten des Lesens und Schreibens, viel leichter und mit mehr Freude erlernen.

Elternberatung für das Training zuhause

Bei lese-, schreib- und rechenschwachen Kindern werden der momentane, individuelle Entwicklungsstand und der therapeutische Ansatz des Lese-, Schreib- und Rechentrainings vermittelt. Manche Eltern von Kindern mit leichten Hinweisen auf eine Lese-, Schreib- und/oder Rechenschwäche, beobachten einige Therapiestunden und setzen die Übungen und Spiele zuhause fort. Entscheidend ist, dass das gemeinsame Lernen kindgemäß, spielerisch und konstruktiv ist.

Psychologische Lerntherapie

Fördern in einem entwicklungsfreundlichen Umfeld

Bei manchen Kindern und Jugendlichen werden klinisch signifikante Entwicklungsauffälligkeiten festgestellt, zu dessen Behandlung eine klinisch psychologische Kindertherapie erforderlich ist. Bei neuropsychologischen Ursachen ist z.B.: ein Lernen in kleinsten Schritten notwendig, in einer wertschätzenden und konstruktiven Beziehung. Kinder und Jugendliche entwickeln als „Selbstschutz“ bei Überforderung und emotionalen, sozialen und interaktiven Schwierigkeiten, sehr leicht ein Abwehr- bzw. Störverhalten. Die klinisch psychologische Kindertherapie beinhaltet zur Verarbeitung von Traumen, klinischen Erkrankungen und Entwicklungsauffälligkeiten auch die Elemente der Klientenzentrierten Spieltherapie.